06
02
2018

Die geilste Zeit meines Lebens

Marc Berendsen (27) ist trotz seiner jungen Jahre kaum noch aus dem TanzCentrum wegzudenken. Er ist ADTV-Tanzlehrer, Spezialist für Latino-Tänze und als Event-Manager für alle Hochzeiten, Firmenfeste und Tanzschul-Veranstaltungen verantwortlich. Seine absolute Herzensangelegenheit ist aber der Jugend-Bereich, den Marc seit sechs Jahren leitet. Was viele nicht wissen: Vor seiner Ausbildung hat Marc bereits acht Jahre lang als Schüler im TanzCentrum getanzt. Im Interview spricht er über seine Zeit als Tanzschüler und erklärt, warum Partys genauso zum Tanzkurs gehören wie der Premierenball und moderne Umgangsformen.

 

Marc, Du bist im TanzCentrum für mehr rund 600 Jugendliche verantwortlich. Erinnerst Du Dich noch an Deine eigene Zeit im Schülerkurs?

Marc Berendsen leitet im TanzCentrum Kressler den Jugend-Bereich.

Oh ja! Vor allem weiß ich noch sehr genau, wie meine Mutter mich förmlich dazu überreden musste, einen Tanzkurs zu machen. Nach ein paar Wochen im Grundkurs konnte ich dann aber gar nicht mehr genug kriegen. Mein absolutes Highlight war damals der Premierenball: Der erste eigene Anzug, zum ersten Mal richtig schick machen und dann noch meine Tanzpartnerin Jana, in die ich mich während des Grundkurses verknallt hatte. Das war eine ganz besondere Mischung aus Aufregung und Stolz, an die ich mich noch genau erinnern kann.

 

Und, war Jana auch verknallt in Dich?

 

Das habe ich leider nie rausgefunden. Aber ich weiß noch, dass ich nach dem Premierenball in mehreren Gruppen als Gastherr getanzt habe, und ein bisschen verknallt war ich wohl in alle meine Tanzpartnerinnen (lacht).

Ein bisschen verknallt war ich wohl in alle meine Tanzpartnerinnen.“

Marc als Tanzschüler bei seinem Premierenball im Jahr 2004.

Wann wusstest Du, dass Du die Ausbildung zum ADTV-Tanzlehrer machen möchtest?

 

Das hat sich nach und nach entwickelt. Erst habe ich in der Neustädter Lateinformation getanzt und mit meiner damaligen Tanzpartnerin an Salsa- und Discofox-Meisterschaften teilgenommen. Parallel habe ich Maria im Jugend-Club assistiert und dort irgendwann angefangen, ein bisschen zu unterrichten. Bevor ich mich dann 2011 im TanzCentrum beworben habe, musste ich aber erst noch zwei Semester Maschinenbau studieren, um festzustellen, dass die Uni überhaupt nichts für mich ist.

Während Deiner Ausbildung bist Du dann ziemlich schnell durchgestartet und hast bereits im zweiten Lehrjahr die Verantwortung für den Jugend-Bereich übernommen. Wie ist es dazu gekommen?

Der Posten wurde damals frei und ich hatte einfach richtig Bock auf die Jugendlichen. Meine älteren Kollegen mussten mir anfangs zwar noch viel helfen aber im Grunde war der Sprung ins kalte Wasser genau richtig. Ich hatte im Jugendkurs eine der geilsten Zeiten meines Lebens und wollte das gerne weitergeben. Das ist bis heute so!

Party und Umgangsformen passen super zusammen!“

Du hast dem Jugend-Bereich in den letzten sechs Jahren Deinen Stempel aufgedrückt und mit Events wie der „Springbreak Party“ und der „White Night“ eine ganz neue Partykultur eingeführt. Passt das zum klassischen Bild der Tanzschule?

 

Nein, überhaupt nicht. Ehrlich gesagt hat der Alltag in den Tanzschulen aber schon lange nichts mehr mit den alten Klischees zu tun. Natürlich geht es immer noch darum, tanzen zu lernen, sich auf seinen ersten Ball vorzubereiten und dort seine gesellschaftliche Reife unter Beweis zu stellen. Aber das ist eben nicht alles.

Als ich damals angefangen habe, gab es den Spruch: „Der Tanzunterricht ist jedes Mal eine kleine Party.“ Und das stimmt. Man trifft seine Freunde, lernt neue Leute kennen, tanzt gemeinsam und hat einfach eine gute Zeit. Diesen Ansatz haben wir in den letzten Jahren immer weiter ausgebaut und ich finde es völlig genial, dass bei unseren Schülerpartys mittlerweile nicht mehr nur paarweise getanzt, sondern auch richtig abgefeiert wird. Als ich 14 und 15 war, hätte ich mir solche Events gewünscht. Und unsere Tanzschüler beweisen es ja: Party und Umgangsformen passen super zusammen!

Marc zusammen mit seinen Tanzlehrer-Kollegen Patrick (links) und Patrik (rechts).